meier Magazin - April 2021 / 22. Jhg.

56 : Naturschutz : : Umweltschutz : : Artenschutz : : Nachhaltigkeit : : Naturschutz 21. März 2021 Internationaler Tag des Waldes Illegale Mülldeponien inWendelsteiner Wäldern Der internationale Tag des Waldes wurde von der FAO ( F ood and A griculture O rganisation of the United Nations = Ernährungs- und - und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Na- tionen) am 21. März 1971 als Antwort auf die globale Waldvernichtung ins Leben gerufen. Die Botschaft lautet seither : Schützt die Wälder, statt sie zu zerstören und nutzt die Wälder auf nachhaltige Weise. Aber Regen- Misch- und Nadelwald werden weltweit ohne Skrupel mehr denn je abge- holzt und vernichtet. DieWälder sind nicht nur Nutzwälder, sondern sie sind auch die Lebensgrundlage für Tiere und Pflanzen. Der Wald reguliert unser Klima und ist für den Menschen ein Platz zum Erholen und Entspannen. Wir sollen im Wald „baden“, so nennen es die Japaner. Beim Spaziergang durch den Wald wird der Blut- druck gesenkt und das Immunsystemgestärkt. Deshalb freuen wir uns auch im Frühling auf den erstenWaldspaziergang und es gibt dabei viel zu entdecken: Die ersten Wildkräuter wie Bärlauch, Löwen- zahn, Brennnessel und viele andere mehr sprießen an ihren Plätzchen. Die Bäume „schlagen“ aus, Vögel zwitschern, es duftet nach Wald, Holz und Frühlingsblumen. Insek- ten und Bienen sind unterwegs und sammeln in Weidenkätzchen und Co. Beim Waldspaziergang stellen wir aber auch fest, dass nicht jedem der Wert des Waldes bewusst ist. Die beliebten Freizeit- und Wanderwege mit ihren Sitzbänken sind von Zigarettenkippen, Plastikverpackungen und Getränkedosen und ganz aktuell leider auch oft mit CoronaMasken gesäumt. An Waldrändern und Waldparkplätzen rund um Wendelstein hinterlassen die Menschen ihre Müllspuren im Vorbeigehen und laden auch mal schnell Müllsäcke und anderes ab. Aber immer mehr umweltbewusste Mitbürger- innen sammeln inzwischen regelmäßig (ohne viel Aufhebens) den Müll der anderen ein, soweit dies möglich ist. Dafür meinen herzlichs- ten Dank. Leider sehe ich, dass gereinigte Plätze und Wege sehr schnell immer wieder verschmutzt werden. Sprachlos machen mich aber vor allem die Plätze in denWendelsteiner (privaten)Wäldern, die oft als Müllentsorgungsplatz genutzt werden. Hier wird seit langem verschiedenster Unrat entsorgt. Von Asbestplatten und Kunst- stofffolien über Hausmüll, Bauschutt, Autorei- fen, Altmetall und vieles anderes ist dort zu finden. Dieser Müll schadet der Pflanzen- und Tierwelt sowie dem Boden und dem Grundwasser und somit unserer Trinkwasserversorgung. Selbst Pflanzenabfälle aus unseren Gärten sind pro- blematischer für die Natur als man es vermutet. Pilzsammler, Waldfreunde, Waldbesitzer und Förster sind immer wieder entsetzt, was man so alles findet. Dabei ist Müll entsorgen doch relativ einfach: Wir haben Restmülltonnen, Biotonnen, Papier- tonnen und gelbe Säcke. Es gibt Container für Gartenabfälle, der Sperrmüll wird bei Bedarf zuhause abgeholt (bequemer geht es nicht), der Rest kann in den Recyclinghöfen oder Baustoffdeponien abgegeben werden. DerWeg zum Recyclinghof ist oft kürzer als der Weg in den Wald und Müll sachgerecht ent- sorgen ist wichtig für die Umwelt, zudem ist Müllabladen imWald kein Kavaliersdelikt. Ein müllfreier Wald sollte unser aller Ziel sein, weil wir hier leben. Hier eine Auswahl von Müllbildern aus den Wendelsteiner Wäldern. Jeder Platz ist mir be- kannt. Vieles liegt hier seit Jahren, einiges ganz frisch und man fragt sich, warum hier nicht schon längst etwas dagegen getan wurde. Elvira Kühnlein, Umweltbeauftragte der Marktgemeinde Wendelstein < Markt Wendelstein

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