meier Magazin - April 2021 / 22. Jhg.

52 Garten- Saison 2021 LBV Landesbund für Vogelschutz in Bayern e.V. Artenschutz vor der Haustür: Wildbienen jetzt unterstützen Insektenhotel ganz einfach selbst bauen – LBV-Umweltbildungsprojekt„Naturschwärmer“ gibt Tipps für insektenfreundlichen Garten Der Frühling regt sich in den bayerischen Garten: die Vögel zwitschern, die Baumärkte sind wieder geöffnet und viele Gartenbesitzer*innen machen erste Pläne für die neue Saison. Jetzt ist die ideale Gelegenheit, den Garten insektenfreundlicher zu gestalten und damit etwas für die Artenvielfalt vor der eigenen Haustür zu tun. Deshalb gibt das digitale LBV-Umweltbildungsprojekt „Naturschwärmer“ viele Tipps, wie man Insekten im Garten unterstützen kann. „Der eigene Garten oder Balkon ist der perfekte Ort, um direkt vor der Haustür mit dem Artenschutz anzufangen. Die Umweltbildungseinrichtungen und Umweltstationen des LBV möchten mit den Tipps der Naturschwärmer wissbegierige und naturverliebteWeltverbesserer aller Generationen erreichen,“ berichtet Sabine Michael, LBV-Umweltbildungsreferentin.„Egal obman sich über Arten wie Streifenwanze, Maikäfer oder Tagpfauenauge informiert, ein Insektenhotel baut oder fliegende Wildbienen beobachtet: ein Insek- tengarten bedeutet Spaß für Groß und Klein“, sagt Sabine Michael. Interessierte finden Hintergrundinformationen, Anleitungen und weitere kreative Gestaltungsideen rund um die Insektenwelt online unter www.naturschwaermer.lbv.de/ . Auch wenn es anmanchen Tagen noch recht kühl ist, sind bereits imMärz die erstenWildbienen in Bayern unterwegs. Mit einer geeigneten Nisthilfe kann man einige dieser Wildbienenarten dabei unterstützen, ihre Eier abzulegen.„Die meisten Insektenhotels aus Baumärkten sind leider eher dekorativ als artgerecht und werden von den Insekten nicht angenom- men“, sagt Sabine Michael. Deshalb baut man am besten selbst ein Insektenhotel und stellt es im eigenen Garten auf. Als Brutröhren für Wildbienen können zum Beispiel Staudenknöterich oder im Baumarkt erhältlicher Bambus dienen.„Diese Röhren werden auf eine Länge von 10 bis 15 cm gekürzt. Dabei sollten die vorkommenden Knoten das Ende der Röhrchen von hinten verschließen, damit die Brutkammern nach hinten hin bereits sicher verschlossen sind“, erklärt Michael weiter. Auch Hartholz ist als Material für ein Wildbienenhotel gut geeignet. Die Brutgänge sollten hierbei immer in Längsrichtung gebohrt werden, um Risse und das Aufquellen von Splinten zu vermeiden. „Die Bohrungen müssen absolut sauber und sehr sorgfältig geglättet sein. Wildbienen nehmen sie sonst nicht an, weil sie sich ihre Flügel verletzen würden“, sagt Sabine Michael. Unterschiedlich breite Löcher werden von verschie- denenWildbienenarten angenommen. Das fertigeWildbienenhotel sollte an einen sonnigen, wettergeschützten Platz aufgestellt werden, an dem man auch den Einzug der erstenWildbienenmiterleben kann.„Besonders spannend ist es, die einzeln lebenden Bienen bei ihrer Arbeit zu beob- achten. Das ist gefahrlos möglich, dennWildbienen stechen nicht“, erklärt die Umweltbildungsreferentin. Derartige Insektenhotels bieten allerdings nur rund 30 der über 550 in Deutschland vorkommenden Arten einen Platz für die Brut. Der Großteil der Wildbienen brütet in unbewachsene Sandflächen. „Mit offenen Sandstellen oder einer kleinen Sandkiste im Garten schafft man auch für diese Arten einen wertvollen Lebensraum“, sagt Sabine Michael. 8 Hier finden viele Insekten einen geeigneten Nistplatz © Bria Peter / LBV Bildarchiv © meier Magazin © Birgit Helbig / LBV Bildarchiv Bild oben links: Mauerbiene am Insektenhotel; daneben: Blaue Holzbiene

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