meier Magazin - April 2021 / 22. Jhg.

40 Heimat Brauchtum G ’ schicht ’ n Quartiersinitiative Reichelsdorfer Keller Kulturraum mit Café auf der ehemaligen Radrennbahn? In Katzwang leben inzwischen rund 11.000 Einwohner. Zahlreiche größere Neubauprojekte werden in den kommenden Jahren zu einem deutlichen Bevölkerungswachstum in diesem südlichsten Nürnberger Stadtteil führen. Dennoch ist das räumliche Angebot für Kulturveranstaltungen sehr bescheiden. Mehr Raum für kulturelle Angebote in Katzwang Seit 25 Jahren gibt es das Katzwanger Kulturzentrum KaKuze mit einer Kleinkunstbühne und einem kleinen Zuschauerraum auf insgesamt 60 Quadratmetern. Auf weiteren 60 Quadratmetern ist ein Buchladen eingerichtet. Geboten wird ein anspruchsvolles und vielfältiges Kultur- programm mit selbst produzierten Theateraufführungen, Musikveran- staltungen kleinerer Gruppen, Ausstellungen regionaler Künstler wie auch mit Lesungen von Autoren aus der Region. Durch die beengten Räumlichkeiten mussten die Theateraufführungen überwiegend in angemieteten Räumlichkeiten stattfinden, wie z.B. in Sporthallen, Kirchen, Scheunen, Schulhöfen oder Fabrikgebäuden. Die vorstädtischen südlichen Stadt- teile Nürnbergs haben neben dem kleinen KaKuze keine Einrichtung für größere kultu- relle Veranstaltun- gen. Im übrigen Stadtgebiet gibt es hingegen elf Kul- turläden, die von der Stadt zum Teil recht umfassend unterstützt wer- den. „Kultur-Café Radrennbahn“ – eine Fortführung der Tradition in neuer Form? Ab voraussichtlich Anfang 2022 wird auf dem über 28.000 qm großen Areal der ehemaligen Radrennbahn ein neuesWohnquartier mit zahlrei- chenWohneinheiten errichtet. Diese werden ergänzt durch eine Kinder- tageseinrichtung und zwei Krippengruppen. Im „Landmark“, einem mehrstöckigem Solitärbau an der Ecke der Vorjura-/Kellerstraße sollen medizinische Dienstleistungseinrichtungen in Form einer Facharztpraxis und eventuell (ambulanter) Einrichtungen für Senioren untergebracht werden. Der kontinuierliche Austausch der Quartiersinitiative Reichelsdorfer Kel- ler mit dem Baureferat, dem Stadtplanungsamt und dem Amt für Kultur und Freizeit hat dazu geführt, dass auf Seiten der Stadt inzwischen der Bedarf für die Schaffung eines Kulturtreffs für die Bürger Katzwangs (und Reichelsdorfs) erkannt wird. Der Investor erwägt, im Erdgeschoss des Solitärbaus dafür einen Raum zu Verfügung zu stellen. Im Zuge der Verhandlungen über den städtebaulichen Vertrag zwischen der Stadt und dem Investor steht eine„kostenarme“ Bereitstellung des Raumes zu einem über zehn Jahre reduzierten Mietzins zur Diskussion. Die kulturpolitischen Sprecher aller Stadtratsfraktionen unterstützen die Idee einer kulturellen Einrichtung ohne Einschränkungen. Es liegt aber auf der Hand, dass Einrichtung und Betrieb eines größeren Kulturtreffs (250-300 qm) nicht ohne angemessene Zuschüsse der Stadt Nürnberg zu realisieren sind. Ein sehr passender Anlass wäre das Jubiläum der 50 Jahre Eingemeindung Katzwangs in die Stadt Nürnberg, das im Jahr 2022 begangen wird. Nicht nur ein größerer Raum für Kulturveranstaltungen, sondern auch ein ansprechendes Café fehlt im gesamten Stadtteil Katzwang und damit ein attraktiver Begegnungsort für die Bürger. Deshalb bietet es sich an, auch ein Café mit Garten vorzusehen, um bei gutemWetter den Aufenthalt im Freien zu ermöglichen. Kulturelle Angebote für alle Generationen und Zielgruppen Zusätzlich zum Kulturprogramm des KaKuze (in der Vor-Corona-Zeit) lassen sich in einem größer dimensionierten Kulturraum neue Angebote aufnehmen und entwickeln. Möglich wären dann auch Gastauftritte anderer Theatergruppen, z.B. vom Gostner Hoftheater. Nachdem es in Nürnberg ein hochkarätiges Angebot an Kindertheatern gibt, böte es sich an, diese Gruppen – Theater Mummpitz, Theater Pfütze, Theater Salz & Pfeffer, Thalias Kompagnons Theater mit Puppen – zu Gastspielen einzuladen. Gerade für die auf dem Radrennbahn-Areal neu geplanten Kinderbetreuungseinrichtungen wäre dies eine ideale Möglichkeit, ohne aufwendigen Ortswechsel mit den Kindergruppen bereichernde Theateraufführungen zu besuchen. Auch zahlreiche andere Kindergärten sowie die Grundschulklassen in Katzwang könnten davon profitieren. Weitere Ideen für den Kulturraum wären Konzerte von Musikgruppen verschiedener Stilrichtungen auch mit größerer Besetzung, die Nutzung als Kino für Filmvorführungen und Vorträge, gelegentliche Open-Air- Veranstaltungen im Sommer und zum Beispiel Jazz-Frühschoppen an ausgewählten Wochenenden. Ein Café lässt sich neben dem täglichen Betrieb zusätzlich auch für regelmäßige Seniorentreffs am Nachmittag, für Mutter-Kind-Gruppen und viele weitere Gruppen aller Generationen nutzen. Nach Schließung des prominenten Tanzcafés am Reichelsdorfer Keller, des früheren Park-Cafés an der Katzwanger Hauptstraße und des Sportbetriebs an der Radrennbahn wäre damit ein wichtiger Schritt gegen die kulturelle Verarmung Katzwangs getan. Wie sehen Sie den Bedarf in Katzwang für einen Veranstaltungsraum mit einemCafé? Ihre Rückmeldungen helfen uns, den Bedarf verstärkt nachzuweisen und gegenüber der Stadt zu vertreten. Wir freuen uns über Ihre Rückmeldungen! i Infos und Auskünfte: Quartiersinitiative Reichelsdorfer Keller, Ulrike Fleischmann, 0178 - 56 37 031 qi.reichelsdorfer.keller@gmail.com Ulrike Fleischmann < Aufführung eines Theaterstücks für Kinder © Theater Mummpitz Konzert von Burr & Klaiber im KaKuze © KaKuze e.V.

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