meier Magazin - April 2021 / 22. Jhg.

12 Mairübchen haben nur kurz Saison, traditionell im Mai bis in den Juni hinein und noch einmal im Herbst. Heutzutage sind sie bereits im April erhältlich:„Zu Ostern schaffen wir es wahrscheinlich noch nicht, aber ab Mitte April sollten regionale Mairübchen aus dem Knoblauchsland wieder erhältlich sein“, verspricht Birgit Kretschmann von Kretschmann Obst & Gemüse in Katzwang. Also halten Sie ruhig schon demnächst nach dem leckeren Gemüse Ausschau und greifen dann unbedingt zu, denn das„altmodische Gewächs“ ist wirklich ein Genuss! Mairübchen (Brassica rapa subsp rapa var. majalis) sehen dem runden weißen Rettich zumVerwechseln ähnlich. Sie gehören aber tatsächlich, wie der latei- nische Name verrät, zu den Kohlgewächsen. Der lateinische Name verrät noch mehr, nämlich, dass sie nahe verwandt sind mit dem italienischen Cime di Rapa (auch Stängelkohl oder Rappa genannt). Von diesem werden in der Regel aber nur die Stängel verkauft und zubereitet, während man die Mairübe im Ganzen bekommt, also Knolle und Grün. meier® Magazin / Redaktion Lecker von der Wurzel bis zum Blatt Sie sehen aus wie runde Rettiche, sind aber keine. Sie tragen den Monat Mai im Namen, sind aber schon im April erhältlich. Sie waren lange vergessen, liegen jetzt aber als wieder- entdeckte alte Sorte voll imTrend: die Mairübchen. Ein uraltes Gemüse Die weiße oder weiß-lila Rübe ist eine alte Kulturpflanze, die schon in der Antike genutzt wurde. Schon bei den alten Römern veredelte man viele Gerichte und auch Brot mit den Samen der Mairübe. Römische Eroberer hatten sie vor rund 2.000 Jahren im Gepäck, als sie in unsere Breiten vordrangen. Ursprünglich allerdings stammen Mairübchen aus Indien, wo man sie wie in vielen anderen tropischen Ländern bis heute anbaut. Vor der Einführung der Kartoffel spielte sie eine wichtige Rolle im euro- päischen Raum. Wie die Kartoffel ist auch die Mairübe reich an Stärke. Darüber hinaus enthält sie – neben reichlich Vitamin C, Kalzium, Kalium und Eiweiß – auch eine gehörige Portion an Senfölen. Und somit ähnelt sie Radieschen und Rettich nicht nur im Aussehen, sondern auch im Geschmack. Was beim Kauf zu beachten ist Bei Mairübchen sollte man immer auf das Blattgrün achten. Ist dieses schön frisch und knackig, sind es auch die Rübchen. Besonders wichtig ist dies natürlich, wenn sie auch das Blattgrün verwenden wollen. Kleine Knollen sind besonders zart und mild. Das Gemüse sollte rasch verarbei- tet werden, denn im Kühlschrank hält es höchstens drei bis vier Tage, wird dann schrumpelig und verliert an Aroma. Mairübchen roh genießen Wie bei Rettichen und Radieschen ist es am einfachsten und natürlich auch am gesündesten, die Mairübchen in Scheiben geschnitten auf ein Butterbrot zu legen. Eine Prise Salz drauf – lecker! Roh bekommen Sie eben auch die gesunden Senföle ab, die sich beim Kochen verflüchtigen. Außerdem kann man sie natürlich auch als Carpacchio, im Quark oder als Salat verzehren. Mairübchen verarbeiten Erwärmt man Mairübchen, dann wird ihre Konsistenz noch zarter, sie zer- schmelzen fast auf der Zunge. Ihr Geschmack wandelt sich von leicht scharf nach süßlich.

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