meier Magazin - Weihnachten 2020 / 21. Jhg.

67 SPD im Markt Wendelstein Was kommt nach Corona? Die Corona-Pandemie führt uns auf eine ganz besondere Art und Weise aktuelle Probleme auf und potenziert diese. Bei immer mehr Leuten liegen die Nerven aufgrund von anhaltender Existenzkrisen und anderer Unsicherheit im Alltag blank. Angst und Verzweiflung führen zu Radikalisierung und letztendlich zu Schädigung der demokratischen Debattenkultur. Doch Corona bietet auch eine Chance, Altes zu reformieren und Neues zu schaffen, eine Herausforderung zu bieten, an der wir als Gesellschaft und Staat wach- sen können. Im Folgenden werden nun ei- nige Punkte stichpunktartig behandelt, die alle aus Meinungen von „Jugendli- chen“ und meiner eigenen entstanden sind, und unsere Perspektive auf für uns wichtige Bereiche den „Älteren“ näher- bringen sollen. 1. Digitalisierung Die Pandemie hat die maroden digitalen Infrastrukturen in Deutschland aufgezeigt. Ein peinlicher Umstand in einem der reichsten Länder der Erde, aber auch ein gefährlicher, da so das ganze Land und die kommen- den Generationen benachteiligt werden. • Digitale Infrastrukturen müssen massiv ausgebaut werden, um sowohl soziale Gerechtigkeit im Sinne von gesellschaftlicher Teilhabe als auch marktwirtschaftliche Konkurrenzfähigkeit deutscher Unternehmen zu gewährleisten. (Gemeint ist bei Letzteren die Verlagerungen in den Dienstleistungssektor rund damit verbundenen digitale Voraus- setzungen.) • Viel mehr digitale Umsetzung im Bereich der Ämter (E-Government) schaffen. Hier hängt Deutschland besonders stark im internationalen Verglich hinterher. Die Umsetzung führt zur Vermeidung längeren Be- arbeitungs- undWartezeiten und ist einfach ein vermeidbarer Umstand. • Lehre muss digitaler werden. Lehrpläne müssen an die Digitalisierung angepasst, und der Umgang mit „neuen Medien“ viel stärker gelehrt werden, um die zukünftige Generation nicht abzuhängen. • Es werden mehr von der Schule gestellte digitale Medien gebraucht, sowie eine Förderung zu deren Einsatz und das Antrainieren eines sicheren Umgangs. Das schließt eine Eingliederung in das Unterrichts- geschehen mit ein. 2. Umweltschutz Der Klimawandel ist eine existenzielle Bedrohung für die ganze Mensch- heit und dessen Bekämpfung bzw. Abfederung muss höchste Priorität haben. • Ausstieg aus fossilen Energieträgern so früh wie möglich, ohne solch eine hohe Vergütung für Unternehmen, sondern eine Finanzierung der Umschulungsprogramme für Arbeiter*innen in zukunftsträchtige Bran- chen. (Im Idealfall Branchen, die sich für die Energiewende einsetzen.) • Mehr Investitionen in erneuerbare Energien. • Die Abschaffung von Verbrennern auf Langzeit. (ca. gegen Mitte dieses Jahrhunderts, da so eine starke Veränderung Zeit benötigt.) • Massiver Ausbau von ÖPNV, sowie eine Garantie für kostengünstige Ti- ckets. Dies stellt einen sehr wichtigen Schritt in Richtung Einsparung von CO2 dar, muss aber starke Anreize für dessen tatsächliche Nutzung bieten, um Erfolg zu haben. (d.h. kostengünstige Tickets im Vergleich zu verteuerten Autos sowie gute Anbindungen und hohe Taktung.) • Fluggesellschaften oder andere umweltschädliche Formen der Reise- branche müssen verpflichtet werden, ihren CO2 Verbrauch auszuglei- chen und umweltfreundliche Antriebe einzusetzen, beziehungsweise zu entwickeln. • Unternehmen müssen verpflichtet werden, so Klimafreundlich wie möglich zu arbeiten bzw. zu produzieren. Dazu gehört auch eine Umlagerung auf regionale Produktion. • Massentierhaltung abschaffen, umTreibhausgase einzusparen und die Gesundheit der Bevölkerung zu gewährleisten. Eine weitaus größere Gefahr als das Coronavirus besteht hier in antibiotikaresistente Bakte- rien, deren Verbreitung in solchen Haltungsformen zwangsläufig ge- fördert wird. • Allgemein muss viel weniger Fleisch in der Gesellschaft konsumiert werden, da Nutztierhaltung extrem ineffizient in der Wasser- und Um- weltbilanz ist. 8 Andre Werner, JuSo - Mitglied bei SPDWendelstein

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