meier Magazin - Weihnachten 2020 / 21. Jhg.

61 : : Naturschutz : : Umweltschutz : : Artenschutz : : Nachhaltigkeit : : Naturschutz Bündnis 90 / Die Grünen - OrtsverbandWendelstein P53 und Wendelstein Immer wieder lesen wir von der P53, der geplanten Monster-Stromtrasse. Nur inWendelstein ist es sehr still zu diesemThema. Hierzu ein paar Fakten und Hintergründe: P53 ist die Bezeichnung einer Hochspannungstrasse , die zwischen Raitersaich und Altheim bei Landshut verläuft und durch das Gemeinde- gebietWendelstein verlaufen soll. Der Netzbetreiber, die niederländische Firma TenneT, wurde damit beauftragt, die Trasse von bisher 220 kV auf 380 kV aufzurüsten. Hierzu soll einerseits eine neue Trasse neben der bestehenden errichtet werden, andererseits wird aber auch über alternative Trassenführungen nachgedacht. P53 ist notwendig , weil dies per Gesetz durch den Bundestag beschlos- sen wurde. Der Gedanke dahinter ist, Wind- und andere erneuerbare Energie aus dem Norden nach Süden zu leiten und einen europäischen Stromverbund zu schaffen. Viele Menschen sind gegen P53 weil sie die Zerstörung der Naturräume durch die Trasse fürchten. Auch geht von einer Stromtrasse schädliche Strahlung aus, was vor allem bedenklich ist, da die eigentlich notwendi- gen Abstände zur Wohnbebauung nicht immer eingehalten werden können. Über das Ausmaß der Schädlichkeit streiten Experten beider Seiten intensiv, darüber, dass sie in irgendeiner Weise schädlich ist, besteht allerdings Einigkeit. Viele Kritiker sagen, die Stromtrasse sei überflüssig, wenn genügend Strom dezentral vor Ort produziert wird. Das ist derzeit jedoch noch nicht der Fall. Ein weiterer Vorwurf ist, dass TenneT von der Bundesregierung Gewinn- zusagen gemacht worden sind. Das bedeutet konkret, dass TenneT in jedem Fall Gewinne macht, egal, in welcher Ausführung die Trasse letztendlich gebaut wird. Somit besteht für die Firma nur das Interesse, eine Trasse zu bauen, unabhängig von deren Ausführung. P53 bedeutet für Wendelstein , dass wir eine Monstertrasse auf dem Gemeindegebiet bekommen. Angedacht ist beispielsweise eine Trasse über dem Jägersee oder demWernloch. In beiden Fällen würden Natur und Naherholungsflächen zugunsten der Trasse geopfert werden. Der einzige Weg, die Natur zu schützen, wäre es, die Trasse näher an Wohnhäusern vorbeizuführen, was jedoch das Gesundheitsrisiko für die Anwohner deutlich erhöhen würde. P53 sorgt für Streit . Viele Menschen sind gegen die Trasse. Während die Einen versuchen, die Trasse gänzlich zu verhindern, versuchen die Anderen lediglich die Trasse von ihrem Ort fernzuhalten. Letztendlich weiß niemand, was die „beste Lösung“ für alle ist. Was wir aber wissen ist, dass - egal welche Trassenvariante schlussendlich gebaut wird – großflächig Naturräume zerstört werden. Wir müssen uns vor Augen führen, was das für Auswirkungen auf uns haben kann und wird und dementsprechend handeln. Es ist noch nicht zu spät, Alternativen um- zusetzen! Martin Mändl < Die Grünen Marktgemeinderäte (v.l.) Martin Mändl, Elvira Kühnlein und Carolin Töllner bei der Ortsbegehung in Kleinschwarzenlohe. Bereits die jetzige Trasse verläuft sehr nahe an demneuen Kindergarten. © Stephanie Kühnlein Alle Beiträge zum Thema »Stromtrasse« seit September 2015: www.meier-magazin.de/tags/Stromtrasse C

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