meier Magazin - Weihnachten 2020 / 21. Jhg.

Auto / Motorrad / Verkehr – Januar 2021 18 Der Stress auf der Straße nimmt zu. Ob Baustellen, Staus oder die Über- lastung durch zu viele Verkehrsteilnehmer im Berufsverkehr: Wer täglich auf das Auto angewiesen ist, braucht gute Nerven. Doch nicht jeder bleibt gelassen, schon gar nicht, wenn Zeitdruck besteht. So kommt es häufig zu dichtem Auffahren, Drängeln in der Einfädelspur oder zur Missachtung der vorgeschriebenen Geschwindigkeit. Andrea Häußler, Verkehrsexpertin und Mitglied der Geschäftsleitung der TÜV SÜD Life Service GmbH, gibt Tipps für entspannteres Autofahren. „Aggressives Fahren ist kein Kavaliersdelikt, die Fahrer riskieren ein Bußgeld, Punkte oder in schlimmen Fällen sogar ihren Führerschein“, er- klärt Andrea Häußler. Gerade Vielfahrer neigen dazu, sich durch andere Verkehrsteilnehmer stressen zu lassen und nehmen Verkehrsbehinde- rungen manchmal persönlich. Mündet der Ärger in aggressivemVerhal- ten gegenüber den anderen Verkehrsteilnehmern, können gefährliche Situationen im Straßenverkehr entstehen.„Chronischer Stress, zu wenig Schlaf und Zeitdruck begünstigen aggressives Verhalten im Straßen- verkehr“, berichtet die Verkehrsexpertin. Wer wiederholt auffällig wurde und acht Punkte in Flensburg gesammelt hat, muss den Führerschein abgeben und zur Medizinisch-Psychologi- schen-Untersuchung (MPU). Um dies zu vermeiden, empfiehlt die Verkehrsexpertin Autofahrenden, frühzeitig zu reagieren, bevor sie gestresst sind und aggressiv werden. Oft hilft es schon, tief ein- und auszuatmen. Die bewusste Konzentration auf die Bauchatmung senkt den Puls und lässt einen ruhiger werden. Gedanken an den letzten Urlaub oder an schöne Begegnungen versetzen in eine positive Stimmung. Stress durch eine drohende Verspätung min- dert ein entsprechender Anruf bei der Verabredung. „Wer im Stau fest- steckt, sollte sich klarmachen, dass er an dieser Situation nichts ändern kann, und gelassen bleiben. Bei Wegstrecken, die bekanntermaßen stark frequentiert sind, hilft es, einen Zeitpuffer einzuplanen“, rät Andrea Häuß- ler. Wer deswegen zu früh ankommt, kann die Zeit zur Vorbereitung oder für eine entspannte Kaffeepause nutzen. Empathie für andere Verkehrsteilnehmer ist sicherlich ratsam: Vielleicht wechselt ein Ortsunkundiger deswegen die Spur, weil er die Informatio- nen aus dem Navi falsch verstanden hat. Möglicherweise fahren Eltern nicht gleich an der grünen Ampel los, weil sie durch ihr Kind abgelenkt waren. Nicht jeder, der einem die Vorfahrt nimmt, macht es aus reiner TÜV SÜD TÜV SÜD gibt Tipps für entspannteres Autofahren Hupen, aufblenden, dicht auffahren – muss das sein?

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