meier Magazin - Okt. 2020 / 21. Jhg.

35 Johanniter-Unfall-Hilfe e. V. Pflege zu Hause – Schwerpunkt Demenz in der Corona-Krise Teil 3 der Serie„Pflege zu Hause – aber richtig“ Für Angehörige von Menschen mit Demenz kann die Corona-Krise verschärfte Herausforderung darstellen: Demenzerkrankte sind über- wiegend hochaltrig, leiden an weiteren Erkrankungen und sind daher besonders durch das Coronavirus gefährdet. Zudem fällt es ihnen schwer, die Situation zu verstehen und einzuschätzen. Die Johanniter geben Antworten auf zentrale Fragen rund um das Spannungsfeld Corona und Demenz. Soll ich einem Menschen mit Demenz die Situation der Corona- Pandemie erklären? Je nach Stadiumder Erkrankung können auch Demenzerkrankte deutlich wahrnehmen, dass wir uns in einer besonderen Situation befinden. Der Wegfall von sozialen Kontakten oder Maßnahmen wie die Maskenpflicht, aber auch Nachrichten aus dem Radio können stark verunsichern. Versu- chen Sie daher, die Situation möglichst einfach zu erklären – und vermit- teln Sie gleichzeitig Sicherheit: Geben Sie zu verstehen, dass die Person nicht alleine ist und entkräften Sie Ängste und Sorgen. Wie gestalte ich die Zeit zu Hause möglichst sinnvoll ? Für Menschen mit Demenz sind tägliche Routinen von besonderer Bedeutung. Versuchen Sie, den Tagen eine feste Struktur zu geben. Achten Sie dabei auf die persönlichen Vorlieben der Betroffenen. Wenn Aktivitäten wie der Besuch der Tagespflege oder Sportgruppe nicht möglich sind, stellen Sie ein eigenes Programm auf die Beine, für das feste Zeiten reserviert werden. Spaziergänge im Freien sind ebenfalls eine gute Möglichkeit, frische Energie zu tanken – am besten vormittags, wenn Straßen und Parks leerer sind als nachmittags. Zu Hause können Sie je nach Fähigkeiten zum Beispiel gemeinsam Kreuzworträtsel lösen, Musik hören oder auch zum Beispiel kulturelle Internetangebote per Tablet nutzen. Um vorhandene Fähigkeiten zu erhalten, lassen Sie Ihren Ange- hörigen so viel wie möglich selbst machen und mitgestalten – zum Bei- spiel beim Kochen helfen oder leichtere Handwerks- oder Bastelarbeiten. Müssen auch Demenzerkrankte eine Maske tragen ? Beim Einkaufen und in den öffentlichen Verkehrsmitteln gilt die sogenannte Maskenpflicht, also das Bedecken von Mund und Nase. Für Menschen mit Demenz kann diese Maßnahme sehr unverständlich sein und verweigert werden. Vermeiden Sie in diesem Fall entsprechende Situationen. Übrigens: ein einfacher Mund-Nasenschutz stellt Schutz für andere, nicht für den Träger dar. Achten Sie auf die Abstandsregel von mindestens 1,5 Metern und die richtige Handhygiene. Wie reagiere ich, wennmein Angehöriger die Kontaktbeschränkungen nicht einhält? Die Bestimmungen zu Kontaktvermeidung gelten grundsätzlich auch für Menschen mit Demenz. Jedoch sind sie oftmals nicht mehr fähig, sie zu begreifen und sich daran zu halten. Versuchen Sie daher nach kreativen Wegen, sie von überflüssigen Ausflügen abzubringen. Einsperren jedoch ist tabu: Derartige freiheitseinschränkende Maßnahmen können stark bedrohlich wirken und abwehrendes Verhalten zur Folge haben. Wie schütze ich mich selbst vor Überforderung? Damit Sie einem anderen Menschen helfen können, ist es entscheidend, dass Sie sich auch gut um sich selbst kümmern. Nehmen Sie sich aktiv Auszeiten für sich selbst – zum Beispiel während der Ruhezeiten der demenzkranken Person. Halten Sie Kontakt zu Freunden und Familie, per Telefon oder Videochat. Organisieren Sie sich frühzeitig Hilfe, wenn Sie merken, dass Sie an den Rand Ihrer Kräfte geraten. Vertiefte Informationen zum Umgang mit Demenz finden Sie im kosten- losen Online-Kurs„Alzheimer & Demenz“ auf der Online-Plattform Johan- niter Pflegecoach ( www.johanniter-pflegecoach.de) . Der Kurs erläutert ausführlich die Hintergründe der Erkrankung und gibt zahlreiche Praxis- tipps, zum Beispiel zu Kommunikation oder zum Umgang mit aggressi- vem Verhalten. Nadine Brantl, Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit < VdK OrtsverbandWendelstein „Helft Wunden heilen” VdK- Spendensammlung vom 16. 10. - 15.11.2020 Diese Sammlung steht in diesem Jahr wegen der Corona-Pandemie unter besonderen Vorzeichen. Doch der VdK möchte auch künftig Menschen helfen können und bittet deshalb die Bevölkerung wieder um Unterstützung. Die Einnahmen der Sammlung werden dieses Jahr vor allem für unbü- rokratische Einzelfallhilfen für arme Menschen in Bayern verwendet. Deren Not soll ganz unmittelbar vor Ort gelindert werden. Zum Beispiel mit Lebensmittelgutscheinen, notwendigem Ersatz für defekte Haus- haltsgeräte oder Kostenzuschüssen für Medikamente oder Therapien, die von den Kassen nicht übernommen werden. Jeder Euro hilft! Deshalbmacht trotz der erschwerten Bedingungen 2020 die diesjährige Sammlung „Helft Wunden heilen“ Sinn. Denn Corona hat die Situation von Bedürftigen in Bayern leider noch verschärft. Viele Menschen wollen helfen. Ihnen kommen wir mit unserer„Haustür- sammlung“ entgegen. Doch steht selbstverständlich der Schutz der Gesundheit der ehrenamtlichen Sammlerinnen und Sammler an erster Stelle. Wegen Corona werden viele unserer Sammler, welche beispiels- weise unter Vorerkrankungen leiden, dieses Jahr schweren Herzen nicht sammeln können. Wir in unseremOrtsverband möchten Sie auf diesem Weg um eine Spende bitten. Wer uns unterstützen möchte, hier unser Konto IBAN: DE 97 7645 0000 0000 2319 77 Sparkasse Mittelfranken Süd Der VdK OV Wendelstein dankt im Voraus für Ihre Spenden. Irene Jantschke < Serie

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