meier Magazin - Mai 2020 / 21. Jhg.

40 Naturnah durch’s Gartenjahr LBV Landesbund für Vogelschutz in Bayern e.V. LBV-Tipps für den igelfreundlichen Garten Tipp 1 Vorsicht mit Werkzeugen Igel halten ihren Winterschlaf gerne in Totholzhaufen und natürlichen Höhlen. Beim Umschichten alter Gartenabfälle oder zusammenrechen von Laub- und Asthaufen aus dem letzten Jahr sollte deshalbmit Vorsicht vorgegangen werden. „Bei Mäharbeiten sollte auch auf Igel geachtet werden, denn je wärmer es wird, desto häufiger nutzen Igel Wiesen als Tagesschlafplätze“, erklärt Lange. Abends und nachts sind sie auch manchmal auf kurz gemähtem Rasen anzutreffen. Da sie bei Gefahr nicht weglaufen können Mähroboter, die nach Einbruch der Dämmerung arbeiten Igel tödlich verletzen. Tipp 2 Unterschlüpfe Reisighaufen sind im Frühjahr, solange es noch kälter ist, beliebte Schlaf- plätze von Igeln. „Wer in seinem Garten gut isolierte Höhlen wie in Reisighaufen hat, sollte diese am besten so belassen. Denn sie bieten das ganze Jahr über nicht nur dem Igel, sondern auch Insekten und anderen Tieren Nahrung und Lebensraum“, sagt die LBV-Artenschützerin. Neue Verstecke können bei der Neuanlage eines Komposthaufens, einer Tro- ckenmauer oder eines Holzstoßes indemHohlräume ausgespart werden, geschaffen werden. Auch kann man ein Quartier aus Steinen oder Ästen anlegen oder ein selbstgebautes oder gekauftes Igelhaus aufstellen. Tipp 3 Auf Gift im Garten verzichten Chemische Dünger, Insektizide oder Pestizide sollten ebenso wie Schneckenkorn nicht im igelfreundlichen Garten verwendet werden. Denn nicht nur der Igel, auch die Artenvielfalt imGarten sowie zahlreiche andere Nützlinge leiden darunter. „Eine Behandlung mit Giften, egal ob chemisch oder biologisch, ist immer ein großer Eingriff ins empfindliche Ökosystem, das sich in einem naturnahen Garten größtenteils selbst reguliert“, so die LBV-Biologin.„Schutz vor Schädlingen, wie Mäusen und Schnecken aber auch Pilzerkrankungen bietet zum Beispiel Knoblauch, wenn er mit anderen Pflanzen in der Mischkultur angebaut wird.“ Anstelle von chemischen Düngern kann Kompost, Brennnesseljauche und ver- rotteter Mist verwendet werden. Tipp 4 Igelfreundliche Bepflanzung Ein igelfreundlicher Garten besitzt verschiedene Strukturen wie eine Blumenwiese, Hecken und Stauden. Wichtig ist, dass die Pflanzen mög- lichst heimische Arten sind und ungefüllte Blüten bilden. Das lockt viele Insekten an, die wiederum Nahrung für den Igel sind.„Ideal ist auch eine kleine wilde Ecke imGarten, wo die Natur wachsen darf und zum Beispiel ein Dickicht bilden kann. Dort findet der Igel Nahrung, Versteckmöglich- keiten und Nistmaterial“, sagt Annika Lange. Wer Laub und anderes © Andreas Giessler / LBV Bildarchiv Ein gut verstecktes Igelhaus © Martina Gehret / LBV Bildarchiv

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