meier Magazin - Mai 2020 / 21. Jhg.

12 Kolumne von Marc Seubert Sie haben die Macht! Die Verbreitung des neuartigen Coronavirus hat uns alle ausgebremst. Jäh wurden wir aus den angenehmen ersten Frühlingstagen gerissen. Auch ich hatte schon viele Pläne gemacht, wie wir mit der Familie und dem Unternehmen diese Zeit gestalten wollten. Aber dann kam eben alles anders, dann kam Corona und die Angst vor der damit verbundenen Lungenkrankheit Covid-19, die Schließung der Schulen, Ausgangsbeschränkungen und der Shut-Down aller Laden- lokale und Betriebe - außer der systemrelevanten. Keine Frage, dass der Schutz der Gesundheit und des Lebens der Bevöl- kerung über wirtschaftlichen Gedanken stehen muss. Das ist für uns selbstverständlich! Dennoch macht man sich Gedanken über die Aus- wirkungen der Maßnahmen und wie wir damit umgehen können. Für uns persönlich waren die letzten Wochen wie eine Achterbahnfahrt. Zuerst mussten wir unseren Salon schließen und unsere Friseurgesellen und - meister in Kurzarbeit schicken. Täglich änderten sich die behördlichen Richtlinien. Ausgang ungewiss. In erster Linie sind wir sehr dankbar, dass wir unsere Mitarbeiter, die für uns wie Familienmitglieder sind, dank der Kurzarbeit behalten können und keine Entlassungen vornehmen mussten. Wir dürfen unserem deut- schen Staat sehr dankbar sein, hier wurde gut reagiert. Auch die Corona- Soforthilfe hilft vielen Handwerkern und auch Friseuren. Aber natürlich werden dadurch nicht alle Kosten abgedeckt. Es bleiben Lücken. Zum Beispiel können die Azubis nicht in Kurzarbeit und müssen von den Unternehmen zu hundert Prozent weiterbezahlt werden. Für Minijobber gibt es auch keine Lösung. Vom ausgefallenen Unternehmerlohn ganz zu schweigen, der bei keiner der staatlichen Hilfen bedacht ist. Fairer- weise muss man natürlich sagen, dass das eben auch unternehmerisches Risiko ist und man für solche Fälle (hoffentlich) Rücklagen gebildet hat. Aber diese schmelzen mit jeder Schließungswoche, denn auch jeder Unternehmer hat laufende Kosten, um seine Privatausgaben zu decken. Jetzt kommen Sie ins Spiel: Sie, als unsere Kunden. Sie können uns Hand- werkern helfen, unsere Betriebe und unsere Existenzen am Leben zu halten. Wir sind nicht die großen Online-Giganten, die sogar noch mit jedemTag der Ausgangsbeschränkungen Milliarden dazu verdienen, wir sind nicht der anonyme Großkonzern…Wir sind all die kleinen Geschäfte, oft Familienbetriebe, die durch die Krise gebeutelt werden. Für uns alle wird der Existenzkampf größer, je länger er dauert. Viele von uns bieten mittlerweile einen Lieferservice an, manche verkaufen Gutscheine. Unterstützen Sie die lokalen Unternehmen, die Ihnen am Herzen liegen, sonst könnte es sein, dass es einige davon bald nicht mehr gibt. Kaufen sie so viel wie möglich regional! Friseure, Kosmetiker, Bäckereien, Metzgereien, Floristen und alle anderen da draußen brauchen Sie als Kunden. Wir werden im Gegenzug dafür, sobald wir wieder öffnen, in der Region wieder sichere Arbeitsplätze bieten, Azubis ausbilden. Wir sind die, die vor Ort Steuern zahlen und damit unseren Teil für die Allgemeinheit bei- tragen. Bedenken Sie das immer, wenn Sie Ihre Kreditkarte zücken und online einen Deal machen möchten. Stellen Sie sich immer die Frage „Kann ich das auch regional kaufen?“ Denn auch in Sachen Service punk- tet regional: Wir „Kleinen“ verkaufen nicht nur, wir beraten, sind immer ein greifbarer Ansprechpartner, wir tauschen um und schenken Ihnen nebenbei noch ein Lächeln. Und das, so hoffe ich, bringt die ganze Corona-Krise als positiven Beigeschmack mit: Es„menschelt“. Wenn ich unterwegs bin, habe ich das Gefühl, dass wir alle uns wieder mehr auf das Wesentliche besinnen: Leben und leben lassen, einander etwas gönnen, sich unterstützen, wo man kann und gegenseitig helfen. Und hier zählt eben jeder Einzelne! Bleiben Sie gesund – und nutzen Sie Ihre Macht als Verbraucher! Ihr Marc Seubert vomHAIRlike frisörteam seubert <

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