meier Magazin - März 2020 / 21 Jhg.

14 meier® Magazin / Redaktion Ein runder Genuss Ab März gibt es wieder die ersten regionalen Radieschen. Sie sind das typische Gemüse, das roh verzehrt wird. Doch die kleinen Kraftpakete sind vielseitiger als gedacht. Der Volksmund weiß: was scharf ist, ist gesund. Bei den Radieschen kommt die Schärfe von den so genannten Senfölglykosiden, die in Kreuzblütlern – wozu auch die Radieschen gehören – vorkommen. Sie verleihen Kohl, Meerrettich, Kresse und natür- lich Senf ihre typische Schärfe. Auch die rote Farbe signalisiert weithin: ich bin gesund. Denn wie bei Rote Bete oder Rotkohl stammt diese Färbung von Anthocyanen, die als kraftvolle Antioxidantien bekannt sind. Und Radieschen haben noch sehr viel mehr in sich. So gehören nicht nur weitere wertvolle sekundäre Pflanzenstoffe zu ihren inneren Werten, auch Vitamin K, C und B9 (Folsäure), Eisen, Kalium und Kupfer sind in Radieschen in besonders hoher Menge enthalten. Und weil die Kombination dieser guten Inhaltsstoffe mehr ist als die Summe ihrer Teile, ist die Liste an gesundheitlichen Vorteilen, die dem Radieschen nachgesagt werden, erstaunlich lang. Außerdem gelten sie als echte Schlankmacher. Mehr als rot und rund Radieschen sind typischerweise klein, rot und rund, kommen aber auch in vielen anderen Farben und Formen vor. Runde Radieschen gibt es auch in weiß, rot-weiß, gelb, violett und grün-rosa, die weißen Eis- zapfen neben der spitz-kegeligen Form auch in zylindrisch, also etwas gedrungener, und in rot-weiß. Eine besonders große Sorte, der Riese von Aspern, erreicht einen Durchmesser von bis zu sechs Zentimetern. Auch in der Küche sind Radieschen äußerst vielseitig. Man kann sie einfach direkt in den Mund stecken, in Scheibchen aufs Brot legen, oder roh verarbeiten: zu Salaten, Dips, und als Würze und Garnitur etwa in Kartoffelsalat, zu Nudeln, Reis . Radieschen schmecken jedoch auch gekocht, etwa in Suppen, und harmonieren mit angebraten Äpfeln, Mangos oder Weintrauben, aber zum Beispiel auch mit Brokkoli. Besonders in der asiatischen Küche kann man sie beliebig mit anderen Gemüsesorten imWok kombinieren. Die Blätter: zu schade zumWegwerfen! Ein Schattendasein führen in unserer Küche die Blätter. Mit etwas Glück landen sie auf dem Kompost oder im Magen von Kaninchen und Meerschweinchen. Viel zu schade! Nicht nur wegen ihres hohen Gehal- tes an Vitamin C und Eisen, sondern auch wegen ihres hervorragenden würzigen Geschmacks. Zuallererst kann man die Blätter wie Kräuter zum Würzen und Verfei- nern benutzen: sie verleihen Dressings, Salaten, Soßen, Suppen und natürlich grünen Smoothies eine besondere Note. Man kann sie aber auch zu einer Cremesuppe verarbeiten, zu Pesto, oder wie Spinat zu- bereiten, oder zusammen mit geviertelten Radieschen als lauwarmen Salat andünsten. Eine ganz einfache Variante: die Blätter in Butter an- braten, mit Salz und Pfeffer würzen, fertig. Übrigens: Wer immer ein paar frische Radieschen und das wertvolle Grün zu Hause haben will, der braucht dafür nicht einmal einen Garten: dieWurzelchen – das ist die Bedeutung ihres Namens – wachsen sogar im Balkonkasten. Kristin Wunderlich, Dipl. Biologin <

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