meier Magazin - Juli 2020 / 21. Jhg.

48 : : Naturschutz : : Umweltschutz : : Artenschutz : : Nachhaltigkeit : : Naturschutz LBV Landesbund für Vogelschutz in Bayern e.V. Halbzeit beim Insektensommer 2020 Steinhummel in Bayern auf Platz eins - Die Blaue Holzbiene scheint sich in Bayern zu etablieren Die Steinhummel ist das am häufigsten gesichtete Insekt sowohl in bayerischen als auch in deutschen Gärten. Das zeigen die Halbzeit- ergebnisse des Insektensommers. Der LBV hatte mit seinem bundes- weiten Partner NABU dazu aufgerufen, vom 29. Mai bis zum 7. Juni Insekten zu zählen und online zumelden. Bayernweit wurde in diesem Zeitraum in knapp 480 Orten mehr als 4.400 Beobachtungen gemel- det, was einen leichten Anstieg zur Vorjahresbeteiligung bedeutet. Bundesweit fiel dieser noch deutlicher aus. Hier stieg die Anzahl um über 30 Prozent auf knapp 5.000 Meldungen, die von mehr als 8.300 Naturfreund*innen gemacht wurden. „Von der Ameise bis zum Zitronenfalter, Insekten sind systemrelevant – wir freuen uns, dass die Menschen das offenbar erkannt und sich am In- sektensommer beteiligt haben“, so LBV-Insektenexperte Gerhard Hübner. „Bei der großen Vielfalt an Insekten – allein Deutschland leben rund 33.000 Arten – ist das Entdecken der so unterschiedlich gestalteten Sechsbeiner ein kleines Abenteuer.“ Die Top Ten haben sich wie in den beiden Vorjahren nur leicht verändert: „Vorne fliegen nach der Steinhummel ähnlich wie 2019 Hainschweb- fliege, Asiatischer Marienkäfer, Westliche Honigbiene, Wildbeine und Lederwanze. Dahinter folgen diesmal Siebenpunkt-Marienkäfer, Gemeine Feuerwanze, Ameise undWespe.„Der Siebenpunkt-Marienkäfer ist einer der Neueinsteiger in die Top Ten“, so Gerhard Hübner.„Das liegt sicher an unserer in diesem Jahr erstmals gestellten Entdeckungsfrage: Es sollte herausgefunden werden, ob Siebenpunkt- oder Asiatischer Marienkäfer häufiger gesichtet werden.“ Ergebnis bisher: Der vom Menschen zur Blattlausbekämpfung eingeführte Asiatische Marienkäfer liegt im Frei- staat mit nahezu doppelt so vielen Meldungen klar vor dem Siebenpunkt. Da die Zählung bereits das dritte Jahr stattfindet, können auch erste Trends festgestellt werden. Die Blaue Holzbiene, die ursprünglich nur in Südeuropa und manchen Regionen Süddeutschlands zu finden war, wandert nach und nach gen Norden. Inzwischen ist die Blaue Holzbiene schon auf der Insel Rügen und in Schleswig-Holstein gesichtet worden. Die großeWildbiene steht in Deutschland auf der Vorwarnliste der Roten Arten, breitet sich aber derzeit weiter aus, da sie warme, trockene Bedin- gungen wie in den beiden vergangenen Jahren braucht. 2018 lag die Blaue Holzbiene in Bayern noch auf Platz 72, kletterte 2019 auf Platz 29 und kam auch bei der jüngsten Zählung wieder auf Platz 31. Die Blaue Holzbiene ist die größte heimische Wildbienenart. Hübner: „Sie wird oft für eine Hummel gehalten, ist aber nur eine entfernte Cousine.“ Im Gegensatz zu Hummeln und Honigbienen leben Holzbienen und viele andereWildbienenarten nicht in Staaten. Für ihre Nester nagen sie lange Gänge in abgestorbenem Holz und hinterlegen Pollen als Nahrung für ihre Larven. „Ob die Blaue Holzbiene sich in diesem Sommer noch weiter in Bayern etabliert, wird die nächste Zählung imHochsommer zeigen“, so Hübner. Sie findet vom 31. Juli bis zum 9. August statt. auf.“ i Mehr Infos unter www.lbv.de/insektensommer Markus Erlwein, LBV-Pressestelle < Blaue Holzbiene © Angela Streck, meier Magazin Wer baut mir ein Haus? kostenloses Faltblatt anfordern unter www.lbv.de/nistkasten Foto: Dr. Olaf Broders

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