meier Magazin - Juli 2020 / 21. Jhg.

43 „Das ist bei manchen heimischen Materialien nicht gegeben“, weiß Frank Pianka von Bellagarda. Also im Zweifelsfall immer den Fachmann hinzuziehen. Was das mauern betrifft „kommt es immer auf die Bega- bung an“, weiß der Gartenbauexperte. Wer noch nie gemauert hat sollte sich gut informieren und genau überlegen, ob er sich an das Projekt wagen will. Denn eine gemörtelte Mauer verzeiht keine Fehler. Stellt man hinterher fest, dass was schief gelaufen ist – im wahrsten Sinne des Wortes – hilft nur der Presslufthammer. Zu Können gibt es vieles: korrektes Einmessen und Abstecken, absolut waag- und lotrechtes Arbeiten, verfugen. Alleine die richtige Menge an Mörtel aufzubringen ist eine Kunst. Immer in Hanglage: Trockenmauern Während man eine vermörtelte Mauer sowohl frei stehend als auch als Abstützung eines Hanges verwenden kann, gehen Trockenmauern aus- schließlich amHang. Bei Trockenmauern werden Beton- oder Natursteine ohne Fugenfüller aufeinander geschichtet.„Bei Trockenmauern arbeitet man immer mit Versatz, deswegen kann man sie nicht freistehend anle- gen, erklärt Daniel Riedel von Adler Galabau. Einzige Ausnahme: eine Kräuterspirale oder ein Hochbeet.„Die Grundmauern eines Hochbeetes werden zweireihig angelegt und bilden ein Viereck, dessen Inneres mit Erde verfüllt wird“, erklärt Riedel. Als Materialien für Trockenmauern empfiehlt Riedel frostsichere Materia- lien wie Quarz, Kalk oder Schiefer. Mit Trockenmauern lässt sich vieles gestalten und befestigen, das geht von Terrassen, Sitzecken, erweiterten Lichtschächten bis hin zu kompletten Hangabstützungen. Die Mauern können durch kleine Wasserfälle oder Treppen durchbrochen werden. Am schönsten findet Riedel Trockenmauern, die als richtig schöne Biotope für Schmetterlinge und Bienen hergerichtet werden.„Die Steine wärmen sich auf, was die Insekten sehr mögen.” Und auch im Winter finden sie in den Ritzen Unterschlupf. Solch ein Biotop sollte natürlich schön bepflanzt werden. Hier gibt es eine ganze Reihe geeigneter Arten (s. Kasten). „Die Bepflanzung nimmt man beim Errichten der Trocken- mauer vor“, erklärt Riedel.„Man füllt dann gleich die Lücken mit Erde auf und setzt die Pflanzen hinein.“ Eine Trockenmauer selbst zu bauen ist laut Riedel durchaus zu schaffen. „Man darf aber nicht unterschätzen, dass die Steine ein gewaltiges Gewicht haben. Auch kleinere Exemplare wiegen 40 bis 50 Kilogramm. Für eine Mauer von 1,6 bis zwei Quadratmetern mit regulären Steinen von 40 bis 50 Kilogramm Gewicht und einer Dicke von 20 Zentimetern braucht man schon eine Tonne Material“, gibt er zu bedenken. 15 bis 20 Tonnen Material kommen da schnell zusammen, und die müssen ja erst mal abgeladen werden. Größere Blöcke à 150 Kilogramm sind ohne Maschinen ohnehin nicht zu bewegen. 8 © Adler Garten und Landschaftsbau e.K. © Adler Garten und Landschaftsbau e.K.

RkJQdWJsaXNoZXIy NDM5MDU=