meier Magazin - Februar 2020 / 21 Jhg.

40 Rummelsberger Diakonie e.V. Kultur to go Rummelsberger Diakoniemuseum bietet neue Reihe„Museum unterwegs“ Wenn der Prophet nicht zum Berg kommen kann, kommt eben der Berg zum Propheten. Frei nach die- sem Motto bietet das Diakoniemuseum Rummelsberg seit Kurzem die Reihe „Museum unterwegs“ an. Dabei kommt zwar keine Prophetin zu den nicht (mehr) somobilen Menschen in Senioren-Einrichtungen undWohngruppen für Menschen mit Behinderung, dafür aber Diakonin Martina Fritze. Die studierte Gerontologin bietet Interessierten an, ein Stück Diakoniegeschichte mitzuerleben: Sie hat Ausstellungsobjekte im Gepäck, die den Menschen Anknüpfungspunkte bieten, über ihre eigene Geschichte und auch das große Weltgeschehen ins Gespräch zu kommen. Bei der Premiere im Stephanushaus Rummelsberg hat das prima geklappt. Gisela Schmid stammt aus Schlesien und musste während des Zweiten Weltkrieges mit ihrer Familie nachWesten fliehen. Als sie Fritzes Mitbring- sel – einige Spielfiguren aus sogenanntem Plastolin – entdeckt, fällt ihr wieder ein: „Mein Vater hat früher ähnliche Figuren aus Zinn gemacht.“ Nach demVortrag kommt die Seniorin nach vorne zu Diakonin Fritze und lässt sich die Figuren genau zeigen. Genau so soll es sein, erklärt Martina Fritze die Idee hinter der Reihe „Museum unterwegs“. „Die Menschen sollen sich eingeladen fühlen, ihre eigenen Berührungspunkte mit der Diakoniegeschichte zu entdecken.“ Derzeit ist die aktuelle Schau „Feldlazarett und Wanderkino“ Thema bei „Museum unterwegs“. Die Ausstellung erzählt die Geschichte der Diakonie in Bayern vor 100 Jahren anhand von Filmen, Fotos, Dokumen- ten und Exponaten. Zu letzteren gehören die Spielzeugfiguren, die in Form von Feldgeistlichen und Soldaten vor allem jüngere Zuhörerinnen und Zuhörer in Erstaunen versetzen. Zur Zeit des Ersten Weltkriegs allerdings war„Kriegsspielzeug“ im Kinderzimmer nicht unbedingt eine Ausnahme. Auch Kirche und Krieg waren in dieser verhängnisvollen Zeit keine kompletten Gegensätze. All das erfahren Besucherinnen und Besucher entweder live im Diakoniemuseum Rummelsberg oder im Rahmen von„Museum unterwegs“ bei sich vor Ort. i Anfragen für die Reihe „Museum unterwegs“ richten Interessierte bitte frühzeitig an: diakoniemuseum@rummelsberger.net Andrea Höfig-Wismath < Diakonin Martina Fritze berichtet bei „Museum unterwegs“ über die Geschichte der Diakonie in Bayern zur Zeit des Ersten Weltkriegs. Anknüpfungspunkt: Diakonin Martina Fritze (links) und Gisela Schmid kamen über alte Plastolin-Figuren ins Gespräch. Gisela Schmids Vater hatte früher in der alten Heimat Schle- sien ähnliche Figuren selbst her- gestellt. © Andrea Höfig-Wismath © Andrea Höfig-Wismath Markt Schwanstetten Marianne Keul feierte 100. Geburtstag 100 Jahre arbeitsreiches und bewegtes Leben konnte Marianne Keul im Kreise ihrer Familie an ihremWiegenfest feiern. Die rüstige Jubilarin erblickte am 5. Januar 1920 in Siebenbürgen das Licht der Welt. Für Bürgermeister Robert Pfann und die stellvertretende Landrätin Dr. Hannedore Nowotny war es ein Freude, die herzlichsten Glückwünsche zu dem seltenen Geburtstag für den Markt Schwanstet- ten und für den Landkreis Roth überbringen zu dürfen. Marianne Keul, die in Siebenbürgen aufgewachsen ist, wagte mit ihrer Familie 1977 in Nürnberg-Zabo einen Neuanfang. Schnell fassten die Keul’s in ihrer neuen Heimat Fuß. Unter anderem auch deshalb, weil die gelernte Maßschneiderin ihr Hobby, das Nähen, zum Beruf gemacht hat. Wer wohl für ihre Schwiegertochter Helga zur Hochzeit mit ihrem Sohn Dieter das Brautkleid genäht hat? Seit 2014 lebt die vitale Jubilarin in einer Wohnung im Seniorenhof in Schwand. Viele Dinge des täglichen Lebens kann sie immer noch selb- ständig erledigen. Dazu gehört auch das Einkaufen imgegenüberliegen- den Netto-Markt. „Ich habe immer ganz normal gelebt und stets gerne viel genäht“ lautet das Rezept der fitten Seniorin für das Altwerden. Stefanie Weidner < Das Geburtstagskind Marianne eingerahmt von der stellvertretenden Landrätin Dr. Hannedore Nowotny, Bürgermeister Robert Pfann, ihrem Sohn Dieter mit Gattin Helga und Enkelin Alexandra sowie deren Freund Herzliche Glückwünsche !

RkJQdWJsaXNoZXIy NDM5MDU=