meier Magazin - Sommerausgabe 2020 / 21. Jhg.

42 Garten- Saison 2020 UmWege zu gestalten gibt es viele Möglichkei- ten – von einfach und günstig bis zu komplex aufwändig und künstlerisch. Die Ausgestaltung eines Weges orientiert sich als erstes an seiner Aufgabe. Soll er häufig benutze Plätze verbin- den, dann sollte er belastbar und möglichst ge- radlinig sein. Das gilt etwa für Wege vom Haus zum Gartenschuppen, zu den Müllcontainern oder zur Garage. Unnötige Linien und Spiele- reien bringen hier nur Unruhe rein undmachen das Benutzen unbequem – etwa wenn man eine Schubkarre oder den Rasenmäher darauf bewegen will. Seltener betretene Nebenwege müssen weniger belastbar sein und dürfen sich gerne in die Landschaft einfügen. Sie erfüllen eher optische Aufgaben, unterteilen Gartenbe- reiche oder Beete, umschmeicheln üppige Pflanzungen und dürfen Elemente wie den Gartenteich und etwa einen großen Baum spielerisch miteinander verbinden. Wenn der Garten entsprechend groß ist, laden sie zum Spazierengehen und Erkunden ein. Trittsteine oder -platten Trittplattenwege sind eine einfache Lösung, die auch während der Gestaltung laufend ange- passt werden kann. Die schlichten und unauf- dringlichen Pfade finden auch im kleinsten Garten Platz und kommen mit wenig Material- einsatz aus. Nicht einmal eine Markierung ist zum Anlegen dieses Pfades notwendig – die Platten werden einfach nachWunsch aufgelegt und dann in den Boden eingearbeitet. Als Abstand werden 60 Zentimeter zwischen den Mittelpunkten der Steine empfohlen, wer es in- dividueller will, verwendet einfach das eigene Schrittmaß. Anschließend kann man die Ränder der Steine mit Rasenfarbe markieren oder mit einem scharfen Messer die Umrisse in den Boden schneiden. Der Boden wird nun etwa 20 Zentimeter tief mit dem Spaten ausge- hoben und zuerst mit einer etwa 15 Zentimeter dicken Kiesschicht verfüllt. Diese wird mit dem Handstampfer verdichtet. Darauf bringt man dann eine Schicht aus Verlegesplitt auf. Alter- nativ kann auch Sand verwendet werden, die- ser kann jedoch bei Regen leichter ausgewa- schen werden, sodass unter Umständen nach einiger Zeit nachgearbeitet werden muss. Wie dick die obere Schicht sein soll, muss am An- fang ausprobiert werden, man entwickelt je- doch bald ein Gefühl für die richtige Höhe. Denn die Platte oder der Stein soll zunächst etwas über den Unterboden hinaus ragen und wird anschließend mit einem Verlegehammer fest geklopft, bis sie mit dem Boden abschließt. Dabei wird immer in die Mitte der Platte ge- schlagen, damit sich keine Hohlräume unter der Platte bilden, denn der Splitt wandert immer nach außen. Etwaige Spalten und Ritzen um die Steine werden anschließend mit Erde oder Rasenstücken ausgefüllt.„Als Material eig- net sich jeder Steinmit glatter Oberfläche, auch Bruchplatten“, erklärt Daniel Riedel von Adler Galabau in Roth, also zum Beispiel Sandstein, Granit und andere Natursteine. Man sollte lediglich darauf achten, dass die Platten rutsch- und bruchfest sind. Wer es urwüchsig mag: Feldsteine fallen in der fränkischen Schweiz zu Hauf an, durch die Kalkschichtung bildet der fränkische Jura teilweise regelrechte Platten. Wer höflich beim Bauern nachfragt, bekommt diese mit etwas Glück sogar kostenlos. Das Ziel macht den Weg WarumWege imGarten? Sie verbinden Punkte, die oft begangen werden, und die ohne eine Befestigung schnell unschöne Spuren im Rasen hinterlassen. Wege sind aber auch ein schönes Gestaltungselement. meier® Magazin / Redaktion © Adler Garten und Landschaftsbau e.K.

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