meier Magazin - Juli 2019 / 20 Jhg.

50 Markt Wendelstein Wendelstein hält an Alternativtrasse fest Interessengemeinschaft Wendelstein hat im Januar 2016 Vorschlag an TenneT übermittelt. Bürgermeister Werner Langhans bekräftigte in der Mai-Sitzung des Wendelsteiner Marktgemeinderates, dass an der von der Wendelsteiner Interessengemeinschaft bereits im Januar 2016 erarbeiteten Alternativ- trasse zur P53 Juraleitung festgehalten wird. Bereits im Herbst 2015 hatte sich auf Anregung von Bürgermeister Werner Langhans und unter der Leitung des Wendelsteiner Rathauses eine Interessengemeinschaft zusammengefunden. In der Arbeitsgruppe, in der fachlich kompetente und sachorientierte Bürger aus Parteien, Verbänden und der Kommunalpolitik mitwirken, wurde eine verträgliche Variante (Ersatztrasse) ausgearbeitet. Der Vorschlag wurde der Firma TenneT im Januar 2016 schriftlich übermittelt. Alternativtrasse erarbeitet Dieser Vorschlag wurde nun von der Firma TenneT, als eine von mehreren Alternativen, in die Planungen aufgenommen. Diese Pläne hatte TenneT Ende Mai veröffentlicht. Die von der Wendelsteiner Interessengemein- schaft vorgeschlagene Alternativtrasse würde weit vor Kornburg von der bestehenden 220 kV-Leitungstrasse nach Süden abzweigen. Südwestlich von Groß- schwarzenlohe stößt die Trasse auf die be- stehende 110 kV-Leitung. Auf dieser Trasse würde die neue 380 kV-Leitung und damit mit ausreichendem Abstand zur Wohnbe- bauung, südlich von Großschwarzenlohe und Raubersried Richtung Osten verlaufen. Dieser Vorschlag ist, auch nach Bekannt- gabe der verschiedenen Alternativtrassen in und umWendelstein, nach wie vor die beste Lösung. Damit entstehen im Bereich des Gemeindegebietes Wendelstein und seiner Nachbarkommunen die geringsten Ein- griffe, so Bürgermeister Werner Langhans. Die Mitglieder des Marktgemeinderates sahen dies auch so. Der Vorschlag wird von Wendelsteiner Seite deshalb weiterhin favorisiert. Norbert Wieser, Pressesprecher < Plan Alternativvorschlag (grün: Alternative Trasse 380 kV, rot: Bestehende Trasse 220 kV P53/M54) Quelle: BayernAtlas Stromtrasse P53 Juraleitung ÖDP - Ortsverband Kornburg Neue Stromtrasse trifft die Region Neue Stromleitungen stehen als Bedrohung über der gesamten Region. Der Widerstand ist berechtigt, aber was sind die Alternativen? Anscheinend völlig überraschend sollen bei uns jetzt neue Stromleitungen verlegt werden, die mit höheren Spannungen arbeiten um die Übertra- gungsverluste zu reduzieren. Die Leitungen werden gebraucht, weil wir in Bayern nach Abschalten der letzten Atomkraftwerke schon bald viel weniger Strom produzieren als wir verbrauchen. Deshalb sollen große Trassen den Strom von Norddeutschland nach Bayern bringen. Der wohl einzige Weg diese Leitungen zu verhindern, wäre die Produk- tion von ausreichendmit regenerativen Energieformen erzeugtem Strom in Bayern. Außerdem brauchen wir ziemlich bald bessere Möglichkeiten überschüssigen Strom zu speichern und diese Speicher dann zu nutzen, wenn keine Sonne scheint und kein Wind weht. Bei den erneuerbaren Energieformen gibt es in Bayern nur in den Berei- chen Photovoltaik und Windenergie noch nennenswerte Expansions- möglichkeiten. Leider hat der Freistaat Bayern den Ausbau derWindener- gie in Bayern völlig abgewürgt. Es gibt praktisch keine neuen Anlagen mehr und der ehemals größte bayerische Produzent solcher Anlagen hat Bayern längst verlassen. Laut Staatsregierung weht bei uns zu wenigWind, so dass wir angeblich auf diese Energieform getrost verzichten können. Ich halte es für einen Fehler, dass der Staat festlegt, ob es genugWind für Windräder gibt oder nicht. Das sollte man den Unternehmen überlassen, die dafür dann auch das wirtschaftliche Risiko eingehen. Es ist unredlich so zu tun, als könnten wir weiterhin so verschwenderisch mit der Energie umgehen wie bisher und gleichzeitig sowohl auf Wind- räder als auch auf Strommasten verzichten. Spätestens wenn auch der Bereich Verkehr von Verbrennungsmotoren auf andere Energieformen umgestellt sein wird, werden wir beides brauchen: einen sparsameren Umgang mit Energie und mehr regenerative Energieformen inklusive Windräder. DenWiderstand gegen die riesigen Stromtrassen unterstützen wir. Es ist eine gigantische Verschandelung unserer Heimat zugunsten der Profite großer Unternehmen. Hier wird zukünftig viel Geld verdient, aber nicht bei uns, sondern in den Konzernen. Die regionale Wertschöpfung durch dezentral erzeugte erneuerbare Energien unterstützen wir und dazu ge- hören auch Bürgerwindkraftanlagen. Wenn die Menschen vor Ort etwas davon haben, dann können sie auch die Beeinträchtigung der Landschaft (die auch bei Windrädern gegeben ist) eher akzeptieren. Bei den geplan- ten Stromtrassen sind die Beeinträchtigungen sehr viel größer und das Geld fließt noch dazu in die Ferne. Die neue Leitung P53 kommt nicht überraschend, sondern hat sich seit vielen Jahren angekündigt. Das Prinzip „Augen zu – uns wird es schon nicht treffen“ hat uns dieses Mal nicht geholfen. Ebenso wenig wird es uns helfen die Daumen zu drücken, dass schon immer genug Strom aus der Steckdose kommt. Hans Anschütz, 1. Vorsitzender <

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