meier Magazin - Dezember 2019 / 20 Jhg.

68 Kommunalwahl 2020 Für unser Wendelstein Robert Sußner als Bürgermeisterkandidat nominiert. Der nächste Schritt ist hiermit getan. Nun ist es daran Unterstützerunterschriften ab dem 19. Dezember zu sammeln. Dazu dürfen 180 wahlberechtigteWendelsteiner Bürger imAlten Rathaus beim Ordnungsamt für ihn unterschreiben. Robert Sußner ist Vater von zwei Töchtern (3 und 6 Jahre) und einem Sohn (16 Jahre). Beruflich arbeitet er als Schreinermeister und hat sich zum Betriebswirt (HWK) weitergebildet. Im Vereinsleben ist er fest verwurzelt. Als musikalischer Leiter der FeuerwehrkapelleWendelstein und als Bezirks- stabführer für Mittelfranken. Dort ist er zuständig für alle Feuerwehrmusik- gruppen in Mittelfranken. Auf Anregung von Wolfgang Dinkler und Fritz Feinauer wurde 2000 der Wendelsteiner Krippenverein ins Leben gerufen. Robert Sußner ist Grün- dungsmitglied und somit seit fast 20 Jahre der Vorsitzende und Erbauer der Gebäude und der Krippenlandschaft.Weiterhin war er viele Jahre Gruppen- leiter und Leiter der Christbaumaktion für die Pfadfinder (DPSG). Bei dem Malteser Hilfsdienst e.V. engagierte er sich in den Bereichen Helfer vor Ort, Hausnotruf, der Ausbildung und als Gruppenleiter in der Jugend. Mit seinem Vater und Onkel war er einige Jahre in der ersten Stimme im evangelischen PosaunenchorWendelstein aktiv. Musikalisch war er auch im Fasching weit über die Gemeindegrenzen hinaus unterwegs. Von der Gründung der 1. Fränkischen Guggenmusik an, spielte er bis 2007 mit, 6 Jahre davon als Guggenbändiger. Seine politische Arbeit begann auf Initiative von Wolfgang Dinkler bei den Freien Wählern. Dort war er unter anderen erster Vorstand. 2008 zog Robert Sußner in den Gemeinderat ein und übernahmein Jahr später das Amt des Fraktionsvorsitzenden. Er war Mitglied in den verschiedenen Ausschüssen und Verbandsrat im Wasserzweckverband der Schwarzachgruppe und dem Gewerbepark Nürnberg-Feucht-Wendelstein. Nun bewirbt sich Robert Sußner für das Amt des 1. Bürgermeister in Wendelstein. Mit einem offenen miteinander, gemeinsam die Zukunft Wendelsteins zu gestalten, steht für ihn imVordergrund. Tanja Sahner < Initiative„Bürger gestalten Wendelstein“ IBgW für mehr Bürgerbeteiligung in den Kommunen Wendelsteiner Bürger erwarten von dem im März 2020 neu gewählten Gemeinderat eine stärkere Öffnung der Kommunalpolitik für moderne Formen der Bürgerbeteiligung. Bürger müssten frühzeitig zu aktuellen Sachfragen gehört und an kommunalen Planungsprozessen von Anbe- ginn beteiligt werden. Das sieht die Initiative„Bürger gestaltenWendelstein“ (IBgW) als Ergebnis der jüngstenVeranstaltungmit zwei Mitgliedern des Landesvorstands von„Mehr Demokratie/Bayern“, Andrea Beck und Jörg Lipp. „Viele Bürger wollen auch ohne Partei- zugehörigkeit sowohl bei zentralen Zu- kunftsfragen als auch bei Vorhaben in ihrem direkten Wohnumfeld früher ein- gebunden werden und mit entscheiden können“, machte die IBgW-Sprecherin Kristin Seelmann deutlich. Dabei sieht Lipp, seit fünf Jahren Sprecher des Landesvorstands von „Mehr Demo- kratie/Bayern“, verstärkte Bürgerbeteili- gung und Formen der direkten Demokra- tie keineswegs als Schwächung der reprä- sentativen Demokratie oder gar als ein Konkurrenzprojekt zu Gemeinderäten oder Landes- oder Bundesparlamenten („Es geht nicht um ihre Abschaffung, es geht um ihre Stärkung“). Vor dem Hinter- grund von Politikverdrossenheit und wachsendem Rechtspopulismus gelte es vielmehr, Demokratie wieder aktiv zu leben. „Wir haben uns lange über die Demokratie keine Sorgen gemacht. Das hat sich in den vergangenen drei Jahren geändert. Angesichts der wachsenden Ungleichverteilung seit der Finanzkrise im Jahr 2009 fühlen sich viele Menschen in unserem Land abgehängt“, stellte Lipp fest. Wie die jüngsten Wahlergebnisse zeigten, hätten sich in Teilen der Bevöl- kerung Resignation, Angst und Abwehrhaltungen breit gemacht. Angst, Verbitterung, Aggression und die Rufe nach dem„starken Mann“ entstün- den dann,„wenn Menschen das Gefühl haben, dass Ihnen die Dinge über den Kopf wachsen und sie selbst nicht mehr gestalten können“, machte Lipp deutlich. Daher sei es notwendig, Menschen die Chance zu geben, gemeinsam mitzugestalten. Dies biete die Chance für ein friedliches und zukunftsorientiertes Miteinander, ist Lipp überzeugt. Zu den Besuchern der IBgW-Veranstaltung gehörten auch die Wendelsteiner Bürgermeister- kandidaten von SPD und der Wählergruppe „Für unser Wendelstein“, Maximilian Lindner und Robert Sußner sowie die Bürgermeisterkandidatin der Grünen, Carolin Töllner. Die Palette der Beteiligungsmöglichkei- ten reicht nach Lipps Darstellung von pro- jektbezogenen Bürgerforen, in denen Bürger mit fachlicher Betreuung, aber neutraler Moderation Lösungen etwa für örtliche Verkehrsprobleme erarbeiteten, bis zu Bürger- oder Volksentscheiden. Gerade in der Kommunalpolitik könnten solche Formen der direkten Demokratie langwierige politische Auseinanderset- zungen beenden und die Akzeptanz von Beschlüssen erhöhen. Mit Bürgerent- scheiden ließen sich aber auch Entschei- dungen erzwingen, die das Parlament vielleicht lange vor sich hergeschoben hätten. Als Beispiel führte Lipp die Rad- entscheide in Berlin und Bamberg an, mit denen Zehntausende von Bürgern rasch konkrete Verbesserungen für den Rad- verkehr durchzusetzen versuchen. Wie konstruktiv und ideenreich Bürger seien, wenn man sie nur rechtzeitig in Planungsprozesse einbeziehe, bewiesen Lipp und seine Vorstandskolle- gin Andrea Beck bei einembei der Veranstaltung initiierten Kurz-Workshop. Sie ließen die knapp 30 Besucher der Veranstaltung in Kleingruppen Lösungsansätze für Wendelsteins Verkehrsprobleme erarbeiten. Binnen einer halben Stunde fanden sich ein halbes Dutzend Vorschläge an einer Pinnwand. Mit einem Bewertungsverfahren hatten sich die Besucher schließlich rasch auf ein bis zwei zentrale Vorschläge verständigt, die in dem Planspiel anschließend mit der Gemeinde zu verhandeln wären. IBgW-Vertreter überzeugte das Verfahren eines Minigutachtens. „Das Beispiel sollte Schule machen und in Wendelstein künftig bei Planungs- verfahren verstärkt eingesetzt werden“, legte die parteiunabhängige Orts- initiative den Bürgermeisterkandidaten das Beteiligungsprojekt ans Herz. i Weitere Informationen: www.ibgw.info Klaus Tscharnke, Sprecher < Informierten über Möglichkeiten der verbesserten Bürgerbeteiligung: Die beiden Landesvorstandsmitglieder von „Mehr Demokratie/ Bayern“, Andrea Beck und Jörg Lipp (rechts im Bild). Interessiert zeig- ten sich drei Wendelsteiner Bürgermeisterkandidaten (von links auf dem Foto) Robert Sußner („Für unser Wendelstein“), Carolin Töllner (Die Grünen) und Maximilian Lindner (SPD). Klaus Tscharnke (IBgW) moderierte die Veranstaltung (zweiter von links).

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