meier Magazin - April 2019 / 20 Jhg.

64 Johanniter-Unfall-Hilfe e. V. Große Aufregung für Mina und Minou Johanniter-Rettungshundeteams aus ganz Deutschland wurden geprüft Ganz früh ging es am letzten Samstag für Mina und Minou los: Zusammen mit ihren Hundefüh- rern Barbro Wenzel aus Schwa- bach und Norbert Hrdy aus Zirn- dorf, beide von der Johanniter- Rettungshundestaffel Mittelfran- ken, starteten sie bei der bundes- weiten Prüfung für Rettungs- hunde. Die Prüfung wurde vom Arbeiter-Samariter-Bund im Co- burger Land ausgerichtet. Nach einem gemeinsamen Früh- stück, leider nur für die Zweibei- ner, begann der Tag mit einer Ein- weisung. Zuerst waren die Men- schen dran. Sie mussten ihrWissen bei einemumfangreichenTheorie- test unter Beweis stellen. Endlich kamen dann die Hunde an die Reihe und der Praxisteil ging los. Zuerst mussten alle acht Teams den Verweistest bestehen. Dabei durften die Vierbeiner dem Vermissten nicht zu nahe kommen oder belästigen, denn im echten Einsatzfall muss gewährleistet sein, dass die Hunde einen möglicherweise Schwerverletzten nicht bedrängen. Gleich danach ging es weiter zur Unterordnung. Bei diesem Gehorsamkeitstest kam es auf das gute Zusammenspiel der Teams an. Geprüft wurde unter anderem, ob der Rettungshund auf Kommandos korrekt reagiert und seinemHun- deführer auch ohne Leine folgt. Nach dem Bestehen dieser Teilprüfungen stand für die Prüflinge die Flä- chensuche in einem gut 30.000 Quadratmeter großen Waldgelände auf dem Programm: Dort waren ehrenamtliche Verletztendarsteller versteckt. Nur 20 Minuten hatten die Teams Zeit, zwei Vermisste zu finden. "Wir sind stolz auf die Leistung unserer beiden Teams aus Mittelfranken und freuen uns, dass sie die Prü- fungmit Erfolg gemeistert haben.“, berichtet Ingrid Bierschneider von der Johanniter-Rettungshunde- staffel in Mittelfranken. Insgesamt bestanden alle acht Rettungshunde die Prüfung mit ihren Herrchen am Wochenende. „Für alle war es ein gutesWochen- ende.“, so Bierschneider weiter. „Das alle Teams bestehen ist eher eine Seltenheit.“ Über die Rettungshundearbeit: Die Johanniter-Rettungshunde- staffeln sind an 365 Tagen im Jahr rund umdie Uhr einsatzbereit. Als Fach- dienst im Rahmen des Bevölkerungs- und Katastrophenschutzes betrei- ben die nach DIN 13050 zertifizierten Rettungshundeteams in Zusam- menarbeit mit der Polizei und den Feuerwehren die Personensuche nach Vermissten. Nur mit gültiger Zertifizierung dürfen die Rettungshunde- teams in den Einsatz gehen. Die Staffeln werden über die jeweilige Leit- stelle angefordert. In der Fläche ersetzt ein Hund etwa 40 bis 50 Helfer und kann in 15 Minuten bis zu 30.000 Quadratmeter absuchen. Die Arbeit der Rettungshundestaffeln erfolgt ehrenamtlich und ist auf Spenden an- gewiesen. Die Ausbildung zum Rettungshund dauert rund zwei Jahre und wird mit der Rettungshundeprüfung abgeschlossen, die alle 24 Mo- nate aufgefrischt werden muss. Nadine Brantl, Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit < Barbro Wenzel mit Minou und Norbert Hrdy mit Mina nach bestandener Prüfung. © Holger Peetz Tierhilfe Franken e.V. SOS! Die Tragödie um Nicolausi startet in die nächste Runde – oder auch „schlimmer geht's immer”! Nicolausi, damals 7 Monate jung, wurde Januar 2018 mit seinen Geschwistern von der Tierhilfe Franken e.V. aus katastrophaler Haltung gerettet. Die Unterbringung war ein dreckiger, dunkler Verschlag hier in der Region. Er hatte vorne rechts ein verletztes Bein mit einer stark entzündeten, nässenden Wunde. Das Eindringen von gefährlichen Bakterien führte zu irreversiblen Schäden am Knochen und Gewebe. Sein Bein war dadurch vorne rechts ca. 10 cm verkürzt. Langwöchige aufwendige Pflege, medizinische Behandlungen und schließlich eine Prothese, die dem fröhlichen, liebenswerten Bur- schen das Leben erleichtert, waren die Folge. Die Tierhilfe Franken e.V. konnte anschließend eine treusorgende Familie finden, bei der Nicolausi jetzt lebt. Der Verein hat vertraglich zugesichert, lebenslänglich alle medizini- schen Kosten für Nicolausi zu übernehmen. Am Donnerstag, den 14.02.2019 war jedoch ein erneuter Unglückstag für unseren liebenswerten Nicolausi. Unbeschwert rannte er im Garten und rutschte aus, da er sich mit seiner Prothese vorne rechts nicht ausreichend abstützen konnte. Eine Katastrophe bahnte sich an. Die Patella (Kniescheibe) seines rechten Hinterlaufs wurde dadurch so schwer verletzt, dass Knochenteile absplitterten und eine Operation unumgänglich machten. Diese fand am Montag, den 18.02.2019, in der Tierklinik Germering statt. Ein sogenannter Fixateur gibt dem Bein entsprechenden Halt, der jedoch in einigenWochen durch eine erneute Operation wieder entfernt werden muss. Wir dachten damals „schlimmer geht's nimmer” und wissen nun „schlimmer geht's immer”! Nicolausi wäre nicht Nicolausi, wenn er nicht schon wieder übermütig wäre. Ihm geht es soweit gut. Wer dem kleinen Unglücksraben, der doch so viel Freude am Leben hat, helfen will, bitten wir um eine kleine Spende. Carmen Baur < Spendenkonto: Tierhilfe Franken e. V., Sparkasse Nürnberg, IBAN: DE60760501010005497011, BIC: SSKNDE77XXX, Kennwort„Nicolausi“ ☎ C. Baur 0171-5307237 ☎ Büro 09244 / 9823166 www.tierhilfe-franken.de tierische Seite

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