meier Magazin - September 2022 / 23. Jhg.

Garten- Saison 2022 Wild auf Garten 58 Umweltschutzorganisation VSR-Gewässerschutz e.V. Wasserverschwendung durch Rasensprenger vermeiden Deutschland leidet unter Hitzerekorden und anhaltender Trockenheit. Steigender Wasserbedarf ist die Folge. Um die Trinkwasservorräte für nachfolgende Generationen zu schützen, wird ein sorgsamer Umgang damit zukünftig immer wichtiger. Die Experten der gemeinnützigen Umweltschutzorganisation VSR-Ge- wässerschutz beraten derzeit besonders viele Bürger an ihren Informati- onsständen, wie man nachhaltig mit der wertvollen Ressource Wasser umgehen kann. „Gerade wenn Rasensprenger für die Bewässerung der Gärten über mehrere Stunden eingesetzt werden, ist der Wasser- verbrauch unverhältnismäßig hoch“, so Susanne Bareiß-Gülzow, Vorsit- zende im VSR-Gewässerschutz. Je nach Regnermodell gehen innerhalb einer Stunde ca. 600 bis 800 l durch die Leitung. Bei stundenlangem Bewässern übersteigt der Verbrauch eines Rasensprengers schnell die Füllung eines 4000 l Pools. Das Planschen im eigenen Garten steht derzeit stark in der Kritik. „Dabei wird ein Pool nur einmal befüllt und dann meistens den ganzen Sommer über benutzt“, so Susanne Bareiß-Gülzow weiter. Immer wenn es heiß wird, sind die Freibäder oft überfüllt und wer keine Möglichkeit hat sich in einem Gartenpool abzukühlen, fährt zum nächs- ten See oder Fluss. Das Baden in diesen Gewässern ist allerdings nicht ungefährlich – das zeigt auf besonders tragische Weise derzeit wieder die steigende Zahl der Badetoten.„Die Nutzung der Pools sollte weiterhin möglich sein – auch in Anbetracht der Sicherheit für Kinder und Jugend- liche. Allerdings sollte jeder darauf achten, dass je nach Alter und Anzahl von Kindern auch kleinere Planschbecken ausreichen. Die Pools sind zum Teil zu groß geworden“, so Susanne Bareiß-Gülzow. Um kostbares Leitungswasser zu sparen, lassen sich die Becken auch mit Brunnen- wasser auffüllen. Aber auch das Wasser aus dem eigenen Brunnen sollte sparsam und nachhaltig verwendet werden. Viele Gartenbesitzer nutzen bereits ge- sammeltes Regenwasser für die Bewässerung. Doch in Dürreperioden ist dies schnell verbraucht. Der eigene Brunnen ist daher gefragt wie nie. Das Team vom VSR-Gewässerschutz kann hier einige wertvolle Tipps weitergeben, wie man bereits bei der Gartengestaltung und demGießen der Pflanzen Wasser sparen kann. Cleveres Bewässern in den frühen Morgen- oder späten Abendstunden bei- spielsweise vermeidet Verdunstung. Wer un- gern auf eine Rasenfläche verzichten möchte, sollte lieber auf die robus- ten Sport- und Spielrasen setzen, denn sie benötigen weniger Wasser. Wird der Rasen zusätzlich dann nicht zu kurz gemäht, übersteht er auch eine längere Trockenphase ganz gut. Anspruchslos und gut für die Artenvielfalt sind auch Rasenalternativen wie die Teppichverbene. Ebenfalls bestens für trockene, sonnige Bereiche des Gartens eignen sich Wildblumenwiesen. Die sind nicht nur gut für die Bienen, sondern auch für jeden Gartenbesitzer ein Augenschmauß. Die Umweltschützer möchten bei der Bevölkerung ein besseres Bewusst- sein für den sorgsamen Umgang mit Wasser schaffen. Der Klimawandel mit seinen dramatischen Folgen ist traurige Realität und nur gemeinsam zu bewältigen. Daher sehen die Gewässer-Experten nicht nur die Privat- bevölkerung in der Verantwortung. Auch Städte und Gemeindenmüssen verpflichtet werden, die Grundwasserreserven in urbanen Gebieten wieder aufzufüllen Der VSR-Gewässerschutz fordert bereits seit Langem, dass großflächige Versiegelungen verhindert werden müssen. Es ist drin- gend erforderlich, anfallendes Regenwasser nicht über die Kanalisation abzuleiten, sondern versickern zu lassen. Mit klugen Stadtplanungs- konzepten wie der „Schwammstadt“ begegnet man bereits erfolgreich den sinkenden Grundwasserspiegeln. OhneWasser kein Leben. Die Mitglieder vomVSR-Gewässerschutz setzen sich bereits seit über 40 Jahren für den Schutz des Grundwassers ein. Mit ihrer wichtigen Arbeit tragen sie dazu bei, dass Trinkwasservorräte vor Belastungen geschützt werden und damit auch zukünftig sauberes Wasser immer und überall in Deutschland ausreichend verfügbar ist. Dipl.-Phys. Harald Gülzow, Pressesprecher <

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